Hand und Winkelstücke und Turbinen – Teil 1

Ubertragungsinstrumente werden sowohl in der Zahnmedizin als auch in der Mund- Kiefer und Gesichtschirurgie, HNO, Neurochirurgie, Handchirurgie und Plastischen Chirurgie eingesetzt. Es handelt sich um rotierende instrumente dental, die Energie der Antriebseinheit auf das direkt am Patient eingesetzte Instrument, z. B.Bohrer, übertragen.Begriffe für Übertragungsinstrumente wie Hand- und Winkelstück, dentalturbine und Antriebseinheit sind nicht eindeutig definiert und finden im Sprachgebrauch unterschiedliche Anwendung. Die Begriffe werden in dieser Empfehlung wie folgt genutzt:

Hand und Winkelstücke
Handstücke sind gerade Aufsätze auf der Antriebseinheit. Das handstück zahnarzt hat eine Spannzange, in die je nach Arbeitsgang unterschiedliche, rotierende oder oszillierende Instrumente eingespannt werden.Winkelstücke sind im Vergleich zu Handstücken abgewinkelte Aufsätze auf der Antriebseinheit.

In der Regel haben Hand und Winkelstücke elektrisch betriebene Antriebseinheiten.Es gibt Bauformen mit und ohne Kanäle zur Spülung.Turbinen haben wie Hand- und Winkelstücke eine Spannzange zur Aufnahme rotierender oder oszillierender Instrumente. Turbinen haben in der Regel druckluftbetriebene Antriebseinheiten und eine höhere Drehzahl. Die Druckluft tritt direkt in das OP-Feld aus.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der Übertragungsinstrumente stellt die Medienversorgung (Luft/Wasser) dar, die sowohl intern als auch extern erfolgen kann.Dem Stand der Technik entsprechen Übertragungsinstrumente, die eine maschinelle Reinigung und Desinfektion erlauben.Bei der Anwendung am Patienten werden nicht nur die äußeren Oberflächen, sondern auch die Kanäle kontaminiert. Diese Kontamination kann durch Reflux oder durch verunreinigte Spüllösung erfolgen. Sie kann Speichel oder andere Sekrete, Blut, Zahnmehloder Knochenmehl und Mikroorganismen enthalten. Die Wahrscheinlichkeit des Reflux scheint bei Turbinen höher zu sein. In einer Untersuchung wurden 28 µg – 386 µg Protein nach der OPA-Methode gefunden.

Die Werkstoffe der Übertragungsinstrumente sind in der Regel Edelstahl, Aluminium und Titan. Viele andere Werkstoffe sind im Inneren verbaut. Manche Systeme haben einen Lichtleiter. Auf die Herstellerangaben zur Aufbereitung muss deshalb in jedem Fall geachtet werden.Aufgrund der Konstruktion, der Art der Anwendung und der nachfolgenden Anwendung sowie der möglichen Kontamination, z. B. mit Blut und anderen Sekreten, sind
Übertragungsinstrumente in die ➜ Kategorie kritisch B (RKI-/BfArM-Empfehlung)einzustufen.