Haben Sie Probleme mit Ihren Zahnimplantaten?

Viele Patienten glauben, dass sich ein Zahnimplantat, einmal im Knochen eingewachsen, nicht von einem echten Zahn unterscheidet. Probleme mit ihrem Implantat erwarten sie, wenn überhaupt, nur bei schlechter Mundhygiene, starkem Rauchen oder einer bestehenden Parodontitis (bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparats). Diese Auffassung ist leider nicht richtig.

Periimplantitis – wenn die Knochensubstanz schwindet
Ein Zahnimplantat ist und bleibt – auch wenn es fest mit dem Kieferknochen verwachsen ist – ein Fremdkörper, auf den der menschliche Organismus unterschiedlich reagieren kann. Im schlimmsten Fall kommt es, vom Patienten zunächst meist unbemerkt, zu einem Abbau der Knochensubstanz rund um das eingewachsene Implantat. Dieser Vorgang, die sogenannte Periimplantitis, wird in vielen Fällen erst durch Röntgenkontrollen oder klinische Untersuchungen lange nach dem Einsetzen der künstlichen Zahnwurzel entdeckt.

Komplikationen nicht nur durch bakterielle Infektionen
Viele Jahre herrschte die Meinung vor, dass primär bakterielle Infektionen für eine Periimplantitis verantwortlich seien. Diese Infektionen entstehen durch bakterielle Beläge (Biofilme), die sich auf den Implantatoberflächen ablagern.

Neueste Erkenntnisse einer Expertengruppe der European Centers for Dental Implantology weisen allerdings auf andere, teils scheinbar banale, teils komplizierte Ursachen hin:

Periimplantitis entsteht offenbar durch das Zusammenwirken ganz unterschiedlicher Faktoren. Neben der individuellen Immunsituation des Patienten, lokalen Gegebenheiten wie ausreichendem Knochen und gesundem Zahnfleisch ist auch die Qualität der Implantation selbst zu berücksichtigen.

Ärztliche Erfahrung Erfolgsfaktor für Implantationserfolg
Der langfristige Erfolg des Zahnimplantats ist daher vor allem von der Erfahrung und dem Geschick des Arztes abhängig. Eine chirurgische und prothetische Fehleinschätzung der Situation vor und während der Behandlung kann die Einheilung des Implantats erheblich beeinträchtigen. Dies kann sowohl zum frühen Verlust des Implantats als auch – nach erfolgter Einheilung – langfristig zum Knochenverlust am Implantat führen.